In Medien und Politik herrscht helle Aufregung: Im Mittelmeer soll ein Flüchtlingsschiff mit bis zu 950 Flüchtlingen an Bord gesunken sein, nur 28 hätten überlebt. Der Vorfall ist ein neuer Höhepunkt in der Migrationskrise, die über Deutschland und Europa hereinbricht. Wer das Elend verursacht hat, darüber schweigen die Medien eisern. Denn schuld an der Flüchtlingskatastrophe sind ausgerechnet unsere besten »Freunde« und »Verbündeten«...
Schon früher war auf dieser Website von Migrationswaffen die Rede und wie sie dazu benutzt werden, andere Staaten anzugreifen. Und wie damals bereits gesagt, sind nicht die Flüchtlinge »die Bösen«, sondern die Urheber der Migrationskrise. Aber erstaunlicherweise schweigen unsere Medien über die wahren Verursacher der sich immer mehr zuspitzenden Flüchtlingskrise eisern.
Kein Wort kommt ihnen über die Lippen über jene, die die Migrationskrise erst angezettelt haben, so dass Flüchtlinge auf den letzten Seelenverkäufern übers Mittelmeer schippern und immer wieder untergehen. Woher kommt also die Flüchtlingswelle, und wer ist daran schuld?
Ein Gürtel aus verbrannter Erde
Nun, wenn unsere Medien nur wollten, müssten sie nicht lange suchen: Die Flüchtlingswelle hat ihren Ursprung hauptsächlich im 2003 von den USA angezettelten Irakkrieg sowie in dem so genannten »Arabischen Frühling«, einer seit 2010 über Nordafrika rollenden Welle von Revolutionen, Bürgerkriegen, Putschen und Kriegen, die einen ganzen Gürtel aus verbrannter Erde und zerstörten Staaten hinterließ.
Mithilfe westlicher Stiftungen und »Menschenrechtsorganisationen« angezettelt, erfasste die Welle der Umstürze von Tunesien aus in den folgenden Jahren die drei nordafrikanischen Riesen Algerien, Libyen und Ägypten, aber auch Marokko, Mauretanien, den Jemen und Jordanien. Viele dieser Staaten waren wichtige europäische Verbündete bei der Eindämmung der afrikanischen Flüchtlingsströme nach Europa.
Noch 2010 hatte EU-Kommissar António Vitorino »ein Pilotprojekt für fünf nordafrikanische Länder« angekündigt, hieß es in der Süddeutschen Zeitung (online, 19.05.2010). In den nordafrikanischen Flüchtlingslagern sollten die Lebensverhältnisse verbessert und internationalen Standards angepasst werden: »Zusammen mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der niederländischen EU-Ratspräsidentschaft will man Tunesien, Libyen, Algerien, Marokko und Mauretanien helfen, eigene solide Asylsysteme aufzubauen und europäische Standards bei der Aufnahme von Flüchtlingen einzuhalten.«
Doch inzwischen wurden diese Länder zerschlagen und ihre Flüchtlingspolitik gleich mit. Als Ergebnis der genannten »Demokratiebewegungen« zieht sich ein Gürtel der politischen Instabilität, des Bürgerkrieges und der Not von Mauretanien bis Syrien. Im Grunde genommen wurde dabei ganz Nordafrika zerstört und in so genannte »failed states« verwandelt.
Aber in Wirklichkeit handelt es sich nicht um »gescheiterte«, sondern um zerstörte Staaten. Eine Ausnahme ist Israel, wo für kurze Zeit zwar ebenfalls Proteste auftraten, aber schnell wieder einschliefen und das politische System unberührt ließen. Von israelischen Flüchtlingen wird auch nichts berichtet.
Abstimmung mit den Füßen
Aber die Menschen in dem nordafrikanischen »Revolutionsgürtel« stimmen mit den Füßen über die vom Westen bejubelten Umstürze ab: »Die revolutionären Umbrüche in den afrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten führten zu neuen Flucht- und Migrationsbewegungen über das zentrale Mittelmeer«, hieß es am 18. November 2013 auf der Website der Heinrich Böll-Stiftung: »Knapp 30 000 Flüchtlinge erreichten in den ersten vier Monaten dieses Jahres in maroden Holzbooten die Küsten Italiens und rund 1500 die Insel Malta.«
Revolutionen in Nordafrika setzten Flüchtlingsströme frei
Das ist die direkte Folge der westlichen Putschpolitik gegen Nordafrika. Gegen einige Länder wurde von unseren »westlichen Verbündeten« USA und Großbritannien gar Krieg geführt und der Staatschef ermordet, wie beispielsweise in Libyen, von wo aus heute wieder viele Flüchtlingsboote
ihre Reise antreten.
Aber bevor Libyen 2011 von den USA und ihren Verbündeten bombardiert wurde, bot das Land zahlreichen Flüchtlingen und Zuwanderern aus dem übrigen Afrika Aufnahme und Schutz. Es war Auffangbecken und eine der »letzten Grenzen« nach Europa für unzufriedene, bedrohte, aber auch arme Menschen aus dem Rest des Kontinents.
Bis zu dem angloamerikanischen Krieg gegen das Land war der »Türsteher Europas« (Zeit, online, 29.11.2010) ein enger Verbündeter der europäischen Flüchtlingspolitik, nahm selbst Flüchtlinge aus Afrika auf und zeigte sich sogar bereit, über die »Rücknahme« von Migranten zu verhandeln. Der von westlichen Medien gehasste und verlachte italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi arbeitete an vorderster Front für den Stopp der Fluchtbewegungen aus Nordafrika.
Italien, das heute von Flüchtlingswellen aus Libyen und dem restlichen Nordafrika überschwemmt wird, versuchte, die Flüchtlingsströme mithilfe eines Freundschaftsvertrages mit Libyen einzudämmen. Im Januar 2011 wollte die EU mit Libyen ein Rücknahmeabkommen für Flüchtlinge
abschließen. Mit diesem »von der EU-Kommission geplanten Rücknahmeabkommen könnten künftig unerwünschte Flüchtlinge aus ganz Afrika nach Libyen zurückgeschoben werden«, schrieb die taz (online, 20.01.2011).
Vor allem die Grünen und andere »politische Schleuser-Organisationen« wie Pro Asyl kämpften gegen solche Pläne. »Flüchtlinge dorthin abzuschieben« sei »ein Verstoß gegen das Völkerrecht«, sagte der taz zufolge die grüne Europaabgeordnete Franziska Brantner. Und ein gewisser Karl Kopp von der Flüchtlingshilfe Pro Asyl warnte demzufolge, die Migranten würden »in unmenschliche Haftlager gesteckt.
Ihnen drohen dort Elend, Tod, Misshandlungen, Folter und Vergewaltigung.« Praktisch alle linken Organisationen kämpften gegen eine Unterbringung in Nordafrika, wollten die afrikanischen Flüchtlinge unbedingt in Europa haben – und heute haben sie ihren Willen. Nach der »Revolutionswelle« in Nordafrika und dem angloamerikanischen Krieg gegen Libyen von 2011 fließen die Flüchtlingsströme endlich ungehindert nach Europa...
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