Die um ihre Existenz kämpfende und einst renommierte Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) versucht vor dem Hintergrund des rapiden Auflagenverlustes mit offenkundig immer verzweifelteren Schritten, eine neue Leserschaft zu finden. Jetzt bewirbt sie sogar einen vom Verfassungsschutz unter den Terrorunterstützern aufgelisteten islamischen Prediger, der eine Anleitung zum Schlagen von Frauen veröffentlicht hat.
Die kaum vorstellbaren Auflagenverluste der Qualitätsmedien im Printbereich sind bekannt. Mit am stärksten getroffen hat es die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dort scheint Not groß zu sein, es fehlt das Geld für die sorgfältige Recherche. Und man druckt heute Texte, für die man sich früher geschämt hätte.
Wie groß die Verzweiflung dort sein muss, zeigt eine unkritische aktuelle Veröffentlichung, in der es um mögliche Reformbestrebungen im Islam geht. Den Durchschnittsleser dürfte der eher langweiligeFAZ-Diskurs zum Thema »Braucht der Islam eine Reformation?« kaum interessieren, würden da nicht »Gelehrte wie der in Katar beheimatete Yusuf al-Qaradawi und Tahir-ul-Qadri aus Pakistan« erwähnt, von denen lautFAZ »Flexibilität, ein Fokus auf das Gemeinwohl und das Ermöglichen eines guten Zusammenlebens von Muslimen und Nichtmuslimen« erwartet werden könne.
Im Klartext: Diese »Gelehrten« könnten laut FAZ einen positiven Beitrag für das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen leisten.
Dummerweise listet das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz in seiner Schrift »Islamistischer Extremismus und Terrorismus« den von der FAZ gerade beworbenen Yusuf al-Qaradawi und schreibt beispielsweise auf Seite 31 über ihn: »Er missbraucht den Islam für politische Ziele, indem er die Selbstmordattentate religiös legitimiert.« An anderer Stelle heißt es auf Seite 30: »Generell hält al-QARADAWI den Islam für dem Christen- und Judentum überlegen.«
Laut Verfassungsschutz lehnt Yusuf al-Qaradawi auch westliche Freiheiten und Freiheitsrechte ab. Und er ruft in einer Fatwa zum Dschihad auf, der Verfassungsschutz schreibt: »Bedenklich werden die Fatwas von Gelehrten wie al-QARADAWI, wenn sie Gewaltanwendung aus islamischer Sicht rechtfertigen.«
Der Mann, vor dem uns der Verfassungsschutz da in seiner Schrift »Islamistischer Extremismus und Terrorismus« warnt, legt laut FAZ einen »Fokus auf das Gemeinwohl und das Ermöglichen eines guten Zusammenlebens von Muslimen und Nichtmuslimen« – geht’s noch?
Wahrscheinlich schreibt die FAZ heute nur noch von obskuren Quellen ab, denn sonst wüsste man doch in der FAZ-Redaktion auch, dass eben dieser gerade beschriebene Moslem Yusuf al-Qaradawi Autor ein Handbuchs für Muslime ist, in dem genau beschrieben wird, wie man als Muslim eine Frau zu schlagen hat.
Sie haben richtig gelesen. In Qaradawis Standardwerk Erlaubtes und Verbotenes im Islam lässt sich der Islamgelehrte darüber aus, bei welchen Fehltritten von Frauen man diese als Muslim wie zu schlagen hat.
Verkehrte Welt: Einer, der Selbstmordattentate etwa gegen israelische Zivilisten rechtfertigt und Anleitungen zum Schlagen von Frauen veröffentlicht, wird für die FAZ zum Hoffnungsträger eines reformierten Islam.
Im August 2004 berichtete die FAZ noch unter der Überschrift »Spalten statt Versöhnen« über Yusuf al-Qaradawis wirre Gedankenwelt und auch über dessen Anleitung zum Schlagen von Frauen. Und inzwischen solidarisiert sich die FAZ mit dem obskuren Muslim. Früher war es ein Statussymbol, mit der FAZ unterm Arm gesehen zu werden, heute ist es offenkundig nur noch peinlich.
Bleibt noch der andere von der FAZ beworbene Islamgelehrte – Tahir-ul-Qadri aus Pakistan. Der Mann streitet ab, dass der Islam eine Religion sei. Aus seiner Sicht ist der Islam vielmehr eine Ideologie, die mit eigenem Rechtssystem, eigener Gesellschaftsordnung und eigenen Verhaltensvorschriften das ganze Leben eines Menschen zu bestimmen hat. Da bleibt kein Platz für das »gute Zusammenleben« mit Andersdenkenden. Wie auch? Denn der von der FAZ beworbene
Islamgelehrte Tahir-ul-Qadri ist bei näherer Betrachtung nichts anderes als ein islamischer Hassprediger.
Der Mann hat in der Vergangenheit nachweislich öffentlich dazu aufgerufen, Menschen, die den Islam »beleidigen« oder der »Blasphemie« verdächtig sind, zu töten. Vor allem die in Pakistan lebenden Ahmadiyya-Muslime, die von der Mehrheit der Muslime als Sekte angesehen werden, werden von Anhängern des von der FAZ empfohlenen Islamgelehrten Tahir-ul-Qadri gern angegriffen.
Ist es ein Wunder, dass die einst renommierte FAZ nach solchen Berichten einen steilen Niedergang erlebt? Wie soll man als zahlender Leser noch einem Blatt vertrauen können, dessen Journalisten offenkundig nicht einmal mehr die Grundzüge der Recherche beherrschen – oder aber sich sogar wissentlich obskuren Terrorunterstützern anbiedern?
Der von der FAZ empfohlene Islamgelehrte Yusuf al-Qaradawi darf übrigens seit 1999 nicht in die Vereinigten Staaten einreisen. Und auch in Irland undin Großbritannien darf der Terrorunterstützer nicht einreisen. Und so einer wird in der FAZ heute zur Lichtgestalt.
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